Mein Artikel im Branchen forum Zoo & Garten 02/2012
Gute Argumente für den Verkauf von Katzenspielzeug und Zubehör

Nicht immer steckt Zeitmangel hinter der mangelnden Spielbereitschaft von Katzenhaltern mit ihren Katzen. Häufig wissen die Katzenhalter einfach nicht wie sie mit ihrer Katze spielen sollen, denken sie spielt allein schon genug oder sie meinen, dass ihre Mieze generell keine Lust auf Spielen hat. Auch ungeeignetes oder für die Katze unpassendes Spielzeug kann zu diesem Trugschluss führen. Allerdings benötigen gerade Wohnungskatzen ein gewisses Unterhaltungsprogramm um körperlich und geistig fit zu bleiben. Mit den richtigen Argumenten für das passende Spielzeug können Katzenhalter (wieder) zum Spiel mit ihrer Katze und zum Kauf von neuem Katzenspielzeug motiviert werden.

Katzen wollen spielen. Egal ob Freigänger oder Wohnungskatze. Aber reine Wohnungskatzen benötigen aufgrund der oft fehlenden Abwechslung besonders viel Aufmerksamkeit beim Spiel. Auch wenn mehrere Katzen gemeinsam gehalten werden ersetzt dies nicht das Spiel mit dem Menschen. Gelangweilte Katzen können unglücklich werden und unerwünschtes Verhalten (wie zum Beispiel Unsauberkeit und verstärktes Kratzverhalten) entwickeln. Regelmäßiges Spiel kann dann auch bei bestehendem Problemverhalten als Therapie eingesetzt werden um der Katze mehr Selbstvertrauen zu vermitteln, ihre Bindung zum Menschen zu stärken oder um ihr allgemeines Wohlbefinden zu verbessern. Gute Gründe sich dem Spiel mit der Katze intensiver zu widmen und Katzenhaltern zu erklären, was sie dabei mit Ihren Katzen berücksichtigen müssen.

Gewusst wie…
Bei dem großen Angebot an Katzenspielzeug sammelt sich schnell eine beachtliche Auswahl an. Doch die gekauften Bälle, Mäuse, Rasseln, Angeln, Rascheltunnel und Kuschelkissen sollten nach dem Spiel immer gut weggepackt werden. Denn wenn das Spielzeug immer erreichbar herumliegt verlieren die Katzen schnell ihr Interesse daran. Insbesondere Minze- und Baldrianspielzeuge sollten nach dem Spiel luftdicht verschlossen weggepackt werden, da sie recht schnell „verduften“ oder die Katze gewöhnt sich an den Geruch und es wird unwirksam. Spielzeuge mit Kordeln und Schnüren, wie zum Beispiel Angeln bergen zudem die Gefahr des Strangulierens, wenn sie unbeaufsichtigt in Katzennähe liegen gelassen werden.
Kurze, ruckartige Bewegungen mit kleinen Pausen ahmen die Bewegung von Beutetieren nach und animieren am besten zum Spiel. In der Regel teilt die Katze mit wann sie gerne spielen möchte. Schläft sie gerade oder ist anderweitig beschäftigt, ist es schwieriger sie zum Spiel zu animieren. Da Katzen ihrer Beute in der Natur auflauern, sollte für das Spiel eine gewisse Aufwärmphase (etwa 5 Minuten) bedacht werden.

Was tun, wenn die Katze nicht spielen mag?
Bei zahlreichen Katzen wirkt etwas Katzenminze- oder Baldrianspielzeug wahre Wunder. Als Spray können diese anregenden Gerüche auch auf Kuschelkissen oder Kratzbäume gesprüht werden. Nur wenige Katzen sind gegen die Wirkung von Katzenminze oder Baldrian immun, so dass es lohnenswert ist diese auszuprobieren.
Der Mensch sollte zudem seine Katze beobachten um ihre Spielvorlieben kennenzulernen. Denn eine Katze die auf Action steht wird nur selten Lust auf Versteckspiele haben. Es lohnt sich verschiedene Spielarten geduldig auszuprobieren, um den Spaß am Spiel mit der Katze neu zu entdecken. Katzenhalter welche lustlos ein paar mal mit der Katzenangel wedeln, werden ihre Katzen kaum davon überzeugen können sich auf ein Spiel mit ihnen einzulassen. Neues Spielzeug kann dabei auch den Halter motivieren sich wieder mit der Katze zu beschäftigen. Neben den altbekannten Spielzeugmäusen bieten Spielschienen, Futtertrainer, Fummelbretter und Clickerspiele zahlreiche Möglichkeiten. Heimwerker haben sicher auch Spaß daran für das gekaufte Spielzeug neue Spielumgebungen zu bauen. Sei es aus Karton oder aus anderen Materialien, die der Katze Abwechslung bieten.

„Katzen-Spieltypen“ und das passende Spielzeug
Grundsätzlich haben alle Katzen eine Mischung aus mehr oder weniger ähnlichen „Spieltypen“ in sich. Aber jede Katze hat ihre Vorlieben und es gibt durchaus Tendenzen zu einem bestimmten Spieltypus, die es beim Spielzeugkauf und beim Spiel mit der Katze zu berücksichtigen gilt:

  • Die Entdeckerin – Diese Katze lässt sich durch eine Vielzahl von Spielzeugen animieren und unterhalten. Kleine Bälle, Rasselmäuse, Plüschtiere, diese zum Beispiel versteckt in einem Karton mit Papier oder Papprollen, befriedigen die Neugier und beschäftigen die Katze wunderbar (auch wenn der Mensch gerade mal nicht dabei ist). Ein kleiner Entdeckungs-Parcour – zum Beispiel durch einen Rascheltunnel in einen Karton mit trockenen Leckerchen hinauf zum Kratzbaum – kann leicht aufgebaut und immer wieder neu kombiniert werden.
  • Die Intelligente – Katzen mit Köpfchen können mit Clicker-Aktivitäten oder sogenannten Fummelbrettern beschäftigt werden. Sie lieben geistige Herausforderungen und die Aufmerksamkeit des Halters, die ihr beim Spielen zu Teil werden. Wichtig dabei ist es die Katze nicht zu überfordern und ihr während des Spiels Erfolgserlebnisse zu verschaffen. Ein Fachbuch zum Thema erklärt Schritt für Schritt die Vorgehensweise. Das passende Leckerchen wird als Belohnung eingesetzt (zum Beispiel in winzige Stückchen zerteilte Catsticks).
  • Die Aktive – Vermutlich liegt es an der extrovertierten Art zu spielen, dass Katzenhalter besonders gerne mit Katzen dieses Spieltypus spielen. Man sieht ihnen den Spaß auch ohne große Beobachtungsgabe an, denn sie flitzen nahezu jedem „Etwas“ hinterher. Bällchen zum Werfen und alles was mit Action und Geschwindigkeit zu tun hat sind gut geeignet um die aktive Katze auszupowern. Wer selbst nicht so gut zu Fuß ist kann sie mit dem Laserpointer herausfordern. Ein deckenhoher Kratzbaum ist dabei ideales Terrain den großen Bewegungsdrang während des Spiels zu befriedigen.
  • Die Ruhige – Oft hat der Halter den Eindruck, dass diese Katze gar nicht gerne spielt und überlässt sie deshalb sich selbst. Er meint seine Katze würde seine Spielversuche mit ihr nicht ausreichend würdigen. Dabei hat die ruhige Katze genau so viel Spaß wie die Aktive die hinter jedem Ball herjagt, nur ist es in den Augen des Menschen manchmal nicht auf den ersten Blick ersichtlich. Denn sie kann gefühlt stundenlang damit verbringen einem Spielzeug aufzulauern. Kleine Spielzeuge an der Schnur, Wedel oder Katzenangeln eignen sich wunderbar um die Lauerkatze aus der Reserve zu locken. Beim Einsatz dieser Spielzeuge braucht „Mensch“ dann nur etwas Geduld und Beobachtungsgabe um das Vergnügen in den Augen der Katze zu entdecken.

Bei allen Spieltypen gilt: Das Spielzeug sollte nicht zu groß sein, da es die Katze ansonsten auch verängstigen kann. Außerdem hat jede Katze ihre Lieblingsmaterialien. Kartons und raschelndes Papier mögen fast alle Katzen.

Fazit: Jede Katze kann, mittels guter Kaufberatung des Halters, mit dem passenden Spielzeug und der richtigen Taktik zum Spiel animiert werden.