Erschienen im TierBlättla, Ausgabe 31/2017

Der Winter steht vor der Tür – sind Katzen für Minusgrade gewappnet?

Katzen bekommen im Winter ein wunderbares Fell, welches sie vor Wind und Wetter schützt. Bei Katzen mit Freigang geht es schon recht früh mit dem Fellwechsel los, so dass sie hinsichtlich der kalten Temperaturen im Normalfall keine Unterstützung von uns Menschen benötigen und beim ersten Frost schon ihr Winterfell tragen. Ausnahmen stellen sicherlich alte oder kranke Tiere dar, welchen man ihren individuellen Umständen angemessen helfen kann. Dies kann in Form von wetterfesten Hütten sein, oder aber man achtet ganz besonders darauf, dass sie bei schlechtem Wetter die Möglichkeit haben ins Haus zu kommen. Und natürlich wissen es viele Katzen zu schätzen, wenn sie sich bei Bedarf im Haus aufhalten können.

Kommen alle Katzen allein mit dem Fellwechsel klar?

Je nach Felllänge und Art des Fells gibt es durchaus Katzen die das ganze Jahr über, also nicht nur während des Fellwechsels, Unterstützung von uns Menschen benötigen. Werden diese nicht regelmäßig gekämmt, kommt es zu Verfilzungen, die äußerst schmerzhalft sein können und im schlimmsten Fall dazu führen, dass sich die Katze kaum noch bewegen kann. Bei manchen Perserkatzen ist es sogar notwendig sie täglich zu bürsten, da sie besonders schnell zu Verfilzungen und Knötchen neigen. Kurzhaarige Katzen, wie die normale Hauskatze (EKH, können hingegen auch ohne menschliche Unterstützung auskommen. Es empfiehlt sich jedoch dennoch ein regelmäßiges Pflegeprogramm durchzuführen. Denn es ermöglicht Veränderungen am Fell und an der Haut rechtzeitig zu erkennen und beugt der Bildung von Haarballen vor. Außerdem erleichtert es die Pflege der alten oder kranken Katze.

Dürfen Katzen bei Schnee nach draußen oder sollten sie lieber drinnen bleiben?

Katzen welche Freigang gewohnt sind, tut man keinen Gefallen damit sie einzusperren. Und sei es draußen noch so kalt und ungemütlich. Schnee ist also ganz und gar kein Grund sie nicht raus zu lassen. Viele Katzen beobachten von einem geschützten Plätzchen aus nur allzu gerne die rieselnden Schneeflocken. Einige liebe es auch den Schnee von ihren Pfötchen zu schlecken und tunken ihre Pfote immer wieder erneut ein. Da mittlerweile weitestgehend auf das Streuen von Salz verzichtet wird, droht auch von dieser Seite kaum eine Gefahr. Muss ich meiner Katze bei Schnee die Pfötchen eincremen, um sie zu schützen? So lange es keine medizinischen Gründe dafür gibt, ist ein Eincremen nicht erforderlich. Auch benötigen Katzen keine Schuhe, so wie man es manchmal bei Hunden sieht. Einige Katzenrassen haben sogar besonderes Fell an den Pfoten. In diesem Fall haben Katzen sozusagen eigene „Fell-Schneeschuhe“.

In wie fern ist der Winter für Wohnungskatzen relevant? Gibt es hier auch etwas zu berücksichtigen oder geht der Winter „spurlos“ an den Stubentigern vorüber?

Was die Wetterlage betrifft, so sind die Wohnungskatzen natürlich in einer recht komfortablen Lage. Aber der Winter geht ganz sicher auch an ihnen nicht spurlos vorüber. Den Fellwechsel erleben sie genauso wie die Freigänger, wenn auch unter Umständen etwas zeitverzögert. Wenn es die Gelegenheit gibt auf den Balkon zu gehen, gilt das Gleiche wie für die Freigänger. Abwechslung und frische Luft tut gerade in der tristen Jahreszeit gut. Und manch eine Samtpfote spielt sogar gerne mal im Schnee. Aufgrund der Heizungsluft heißt es, wie für uns Menschen auch, gründlich zu lüften und eventuell etwas gegen trockene Luft zu tun. Schließlich halten sich Wohnungskatzen rund um die Uhr in den vier Wänden auf.

Stichwort Ernährung – muss ich im Winter etwas beachten?

Eine ausgewogene Ernährung ist das ganze Jahr über wichtig. Bei Minusgraden gilt es jedoch bei den Freigängern das Einfrieren von Nassfutter und dem Wasser im Napf zu verhindern. Das klappt zum Beispiel mit einer Unterlage aus Styropor oder Babywärmetellern. Oder aber man verlegt den Fütterungsort gleich ins Warme. Stubentiger mit Neigung zu Übergewicht können aufgrund gesunkener Aktivitäten und weil sie aus Langeweile mehr fressen zunehmen. Ein spannendes Spielprogramm, welches zum bewegen animiert und eventuell auch reduzierte Futtermengen schaffen Abhilfe.

Manche Katzen liegen gerne an der warmen Heizung oder am Kaminofen. Ist das gefährlich?

Es kann gefährlich sein, da Katzen manchmal nicht so schnell merken, wenn es zu heiß wird. Deshalb ist es sinnvoll Unterlagen oder Hängekörbe an der Heizung anzubringen, um einen direkten Kontakt zu vermeiden. Außerdem bleiben manche Katzen mit den Krallen oder Zehen im Heizungsgitter hängen. Das ist sicherlich keine alltägliche Gefahr, aber wenn es damit schon einmal Probleme gab, sollte diese Gefahrenquelle, zum Beispiel mit Lochgittern, abgesichert werden. Für Kaminöfen oder offene Kamine gilt das gleiche wie für kleine Kinder. Nicht unbeaufsichtigt lassen, denn im Eifer des Gefechts kommen die Samtpfoten schon mal mit Schnurrhaaren oder dem Schwänzchen zu nah dran und laufen Gefahr Feuer zu fangen. Katzen sitzen gerne auf der Fensterbank. Ist das im Winter nicht zu kalt? Das kommt ein wenig auf die Fensterbank und die Lage des Fensters an. Bei Fensterbänken aus Stein kann es natürlich sein, dass diese stark auskühlen. Empfindliche Katzen können sich dann durchaus eine Blasenentzündung zuziehen. Am besten fühlt man einfach mal selbst mit der Hand, wenn die Katze einen neuen Lieblingsplatz auf der Fensterbank hat. Erscheint es zu kalt, kann man isolierende Unterlage kaufen. Oder aber man bastelt seiner Katze eine maßgeschneiderte, schöne Liegefläche selbst.

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