Produkte, die man unbedingt braucht, bei denen eine Entscheidung jedoch gar nicht so leicht fällt. Davon gibt es viele.

Katzentoilette & Katzenstreu, Kratzbaum, Futter- und Trinknapf, Kuschelplätze, Spielzeug. Das liest sich erst einmal ganz harmlos. Doch wie immer liegt der Teufel im Detail und selbst bei diesen Ausstattungs-Basics kann man viele Fehler machen. Fehler, die man in den meisten Fällen schnell bereut: Weil die Katze die Produkte nicht benutzt, sie schnell kaputt gehen, sich herausstellt, dass die Produkte ungeeignet sind. Oder sogar, weil sie unerwünschtes Verhalten bei der Katze auslösen und damit erwiesenermaßen zum Unwohlsein der geliebten Samtpfote beigetragen haben.

Fehlkäufe sind fast nicht auszuschließen, da Katzen sehr eigen sind und selbst entscheiden, was ihnen gefällt oder eben nicht. Außerdem ist das Angebot riesig und nicht alle Produkte halten was sie versprechen. Allerdings kann man mit bestimmten Auswahlkriterien die Trefferquote für langlebiges und gern genutztes Katzenzubehör deutlich erhöhen und damit obendrein zum Wohlbefinden der Fellnase beitragen.

Qualität zahlt sich aus

Im Sinne von Umweltschutz und Nachhaltigkeit ist es generell schlau auf eine hohe Produktqualität zu achten. Denn viele Utensilien können durchaus ein Katzenleben lang halten. Einige Produkte werden durch die ständige Benutzung sogar immer attraktiver für die Samtpfote. Das betrifft vor allem den Kratzbaum, der im Idealfall von Anfang an einen zentralen Punkt für die Katze darstellen sollte. Eine ausreichende Größe, hohe Stabilität und austauschbare Einzelteile des Kratzbaums sorgen dafür, dass Mieze IHREN liebgewonnenen Kratzbaum rege nutzt und andere Möbelstücke dauerhaft verschont. Selbst gegen das befürchtete Markieren mit Urin, kann ein guter Kratzbaum helfen. Denn ängstliche Katzen können durch ihre Kratzspuren ihre gefühlte Unsicherheit mindern, was eine häufige Ursache für das Harnmarkieren ist. Wer aus Platzmangel keinen Kratzbaumriesen ins Haus holen möchte, sollte das noch einmal überdenken. Bleibt es bei dieser Vorgabe, sollten zumindest mehrere Kratzbretter am Boden und an den Wänden angeboten werden, um dem Kratzbedürfnis der Katze nachzukommen.

Futter- und Trinknapf

Dem eigenen Designwunsch sind auf den ersten Blick kaum Grenzen gesetzt. Doch Form, Größe und Material entscheiden darüber, wie praxistauglich ein Napf ist und ob er sich auf Dauer auszahlen wird. Als Material haben sich Keramiknäpfe den ersten Platz verdient. Denn sie sind nicht nur leicht zu reinigen, sondern auch geruchlos und geben keine unkalkulierbaren Stoffe an Wasser und Futter ab. Kunststoffnäpfe stehen in Verdacht Allergien auszulösen, speichern häufig Gerüche oder geben selbst einen unangenehmen Geruch ab. An Metallnäpfen mögen einige Katzen die spiegelnde Oberfläche nicht. Außerdem haben diese häufig gummierte Böden, die ebenfalls stark riechen. Auch die Napfhöhe ist interessant, denn die Schnurrhaare der Katze sind äußerst sensibel. Deshalb sind flache und breite Schälchen am besten geeignet. Und das müssen keine besonderen Katzennäpfe sein. Kleine Dessertteller oder Auflaufförmchen sind oft hochwertiger, langlebiger und sehr günstig zu kaufen.

Veränderte Bedürfnisse im Laufe des Katzenlebens

Katzenbabies sind noch klein und benötigen wenig Platz. Sie wachsen dafür aber auch noch ordentlich. Kratzbaum, Transportbox und Katzentoilette sollten deshalb unbedingt dem Wachstum der Katze angepasst werden, um eine sichere Benutzung der Utensilien zu fördern. Gerade beim Kauf der Katzentoiletten und des Kratzbaums ist die Relation zur Größe der Katze entscheidend.

Verschleißprodukte? Ja, die gibt es auch.

Zum Beispiel die Katzentoilette. Der Großteil aller Katzentoiletten ist aus Kunststoff. Der untere Teil ist durch das Verscharren der Hinterlassenschaften besonders stark beansprucht und verkratzt im Laufe der Zeit. Hier können sich dann unangenehme Gerüche bilden. Da das Katzentoiletten-Angebot qualitativ sehr unterschiedlich ist, gibt es keine festen Zeitfenster für einen Austausch. Gute Qualität kann durchaus 5 Jahre oder länger halten. Mindere Qualität ist manchmal schon nach wenigen Monaten stark zerkratzt. Und selbstverständlich hat auch die Kratzintensität der einzelnen Katze Einfluss auf die Haltbarkeit.

Die häufigsten Fehler bei der Produktauswahl

  1. Platz sparen: Die Katze ist ein vollständiges Mitglied der Familie und braucht bestimmte Ressourcen zum Wohlfühlen. „Miniatur-Produkte“ für Kitten haben spätestens nach 8 Monaten ausgedient und sollten durch größere ersetzt werden.
  2. Am Preis sparen: Der Preis ist freilich nicht immer ausschlaggebend für die Qualität. Doch gerade bei den größeren Produkten, wie zum Beispiel einem Kratzbaum, kann gute Qualität einfach nicht billig sein. Besonders günstige Kratzbäume müssen schnell ersetzt werden und kosten demnach doppelt. Ein Austausch des Kratzbaums ist auch für die Katze nachteilig und kann Verhaltensprobleme provozieren.
  3. Die Qualität außer Acht lassen:  Minderwertige Produkte belasten die Umwelt, sind nicht nachhaltig und können für Katzen sogar gefährlich werden. Oftmals sind diese Artikel auch nicht auf die Bedürfnisse der Katzen abgestimmt und erfüllen damit ihren Zweck nicht oder zumindest nur unzureichend.

Wer die Wahl hat, hat die Qual. Das können wir auch beim Kauf von Katzenzubehör nicht ändern. Doch wer sich im Vorfeld über die Bedürfnisse seiner Fellnase informiert, hat beim Kauf auch selbst die Nase vorn.

Viel Spaß beim Aussuchen wünscht Ihre und eure Sabine, mit Dolly & Pauli =^.^=

Erschienen in Vet-Concret, Ausgabe 2/2022