Foto: Emil - Bildquelle: Irene Grill

Irene Grill geht mit ihrem Kater Emil regelmäßig im Wohnmobil auf Reisen.

Ihre Facebookseite „Emil, der rote Kater“ wurde mittlerweile umbenannt, da nun Kater Lorenzo dazugekommen ist. Unter Emil & Lorenzo postet sie wunderschöne Fotos von Emil und Lorenzo auf Tour!

Wie kam es dazu, dass Ihr mit Eurem Kater auf Reisen gegangen seid? Habt Ihr die Entscheidung gemeinsam mit Katze auf Reisen zu gehen im Vorfeld bewusst getroffen oder hat es sich einfach so ergeben? Habt Ihr Euren Kater bereits als “Reisekatze” ausgesucht, als er bei Euch eingezogen ist?

Ich hatte jahrelang keine Katzen, weil die Wohnsituation keinen Freilauf erlaubte. Als wir umgezogen sind, musste ich meinen Partner davon überzeugen, der bis dahin gar keine Erfahrung mit Katzen hatte. Auf seine Frage, was wir denn machen, wenn wir in Campingurlaub fahren, habe ich einfach geantwortet: “Dann nehmen wir ihn einfach mit!”. Dass das so gut funktionieren würde, habe ich mir aber in meinen kühnsten Träumen nicht vorgestellt.

Wie habt Ihr selbst Euch auf die erste Reise vorbereitet?

Überlegt, was wir mitnehmen müssen, einen ruhigen Campingplatz ausgesucht, den wir schon von früheren Aufenthalten gut kannten. Und natürlich Nebensaison, dass wenig los ist.

Wie habt Ihr Euren Kater auf die erste Reise vorbereitet? Habt Ihr irgendetwas mit ihm trainiert oder geübt?

Eigentlich nicht, er war ja auch erst 4.5 Monate alt.

Wie alt war Euer Kater, als er zum ersten Mal mit Euch unterwegs war und wie war seine Reaktion?

Er war 4.5 Monate alt. Mit 3 Monaten ist er bei uns eingezogen. Beim ersten Mal waren wir noch mit Wohnwagen unterwegs, also vorne Auto und hinten Anhänger. Das hat ihm nicht ganz so gut gefallen, weil das Autofahren für ihn unangenehm ist. Ursprünglich hatten wir ja folgenden Plan: Kater bekommt ein Geschirr und eine lange Laufleine, so dass er sich in einem gewissen Umkreis frei bewegen kann. Haben wir auch die erste halbe Stunde so gemacht. Der Kater war aber sehr gestresst und kam damit nicht klar. Als dann noch nebenan ein Wohnmobil gekommen ist, hat er sich in Sekundenbruchteilen aus seinem Geschirr befreit und ging ab durch die Mitte. Das war natürlich erst mal ein Schock. Allerdings standen wir direkt an der Grenze zum Nachbarcampingplatz, der bereits geschlossen war, aber von einer Seite her noch zugänglich. Das war ein Katzenparadies. Emil kam alle Viertelbis halbe Stunde um zu schauen, ob wir noch da waren und war ansonsten tiefenentspannt und erkundete die Umgebung. Nachts haben wir ihn damals aber noch drinnen behalten und Katzenklappe gab es Anfang auch noch nicht.

Welche Sicherheitsvorkehrungen trefft Ihr während der Reise?

Emil hat ein Reisegeschirr an, damit wir ihn leicht packen und festhalten können.

Welche Sicherheitsvorkehrungen trefft Ihr vor Ort?

Das wichtigste ist die Auswahl des Platzes, hier informieren wir uns schon vorher, u.a. über Google Earth, wie die Plätze gelegen sind, vor allem bezüglich Strassen u.ä. Wenn der Platz uns nicht sicher erscheint, fahren wir weiter.

Ist Euer Kater den ganzen Urlaub bei Euch dabei oder lasst ihr ihn am Unterkunftsort, zum Beispiel bei Ausflügen und Erledigungen, allein zurück?

Emil bleibt immer beim Wohnmobil, bei kurzen Spaziergängen, z.B. auf dem Campingplatz, begleitet er uns gerne.

Ist Euer Kater Zuhause wie auch im Urlaub richtiger Freigänger?

Ja.

In wie fern unterschiedet sich sein Verhalten Zuhause und im Urlaub? Ist er im Urlaub zum Beispiel aktiver oder eher zurückhaltender als Zuhause?

Das ist ganz unterschiedlich, wenn wir z.B. im Winter, wenn zuhause Schnee liegt, in den Süden fahren, blüht er auf und ist viel aktiver als zu Hause.

Welche Katzenutensilien habt ihr immer dabei?

Fressnäpfe, Nassfutter, Trockenfutter, Leckerli, Katzenklo und streu, Katzengeschirr, Transporttasche, ErsteHilfeSet, Wunddesinfektion, Wurmtabletten, Zeckenzange, Heimtierausweis, Katzendecken, Freilaufgehege (falls wir mal wo anhalten MÜSSEN, wo er nicht frei laufen kann, bisher noch nicht benötigt)

Habt Ihr keine Angst, dass er Euch unterwegs verloren geht?

Doch, haben wir. Aber mittlerweile haben wir soviel Vertrauen in ihn, dass wir wissen, er kommt regelmässig wieder. Und meistens kommt er auch, wenn wir ihn rufen. Und er hat wohl auch so viel vertrauen in uns, dass wir nur Plätze aussuchen, wo er sicher ist.

Wie geht Ihr mit möglichen Gefahren für Euren Kater um (Autos, Kletteraktionen auf Bäume, Hunde, andere Tier)?

Er hat seine Katzenklappe, so dass er sich immer in Sicherheit bringen kann. Wir positionieren das WoMo auch immer so, dass er direkt beim Ausgang sicher ist. Kletteraktionen hat er selbst im Griff, er kommt mittlerweile überall auch wieder runter. Hunde sind das kleinste Problem, denen geht er aus dem Weg. Tlw. stellt er auch einfach seinen Tagesablauf so um, dass er während der HauptGassiZeiten zuhause schläft. Grössere Gefahr sind ortsansässige Katzen, auch hier reagiert er zum Teil mit Umstellung des Tagesablaufs. Streunerkatzen füttern wir zum Teil in gebührendem Abstand zum WoMo, weil wir die Erfahrung gemacht haben, dass satte Streuner ihn eher in Ruhe lassen. Wenn es zuviel ist, fahren wir einfach weiter.

Woran macht ihr fest, dass er Spaß bei der Reise hat?

Wenn er mit gutem Appetit frisst, schnurrt und sich draussen auf dem Boden rollt. Ich war mir anfangs auch nicht ganz sicher, ob Emil wirklich lieber mit uns verreist oder nicht doch lieber zuhause bleibt. Also haben wir es einmal ausprobiert, und ihn 3 Wochen Zuhause gelassen. Er ist da super versorgt, kann in die Wohnung rein und raus wie er mag und darüber hinaus auch bei seiner Katzenfreundin, deren Dosenöffner ihn auch betreuen, immer rein und raus. Allerdings hat er extrem getrauert und nach einer Woche singst wie nichts mehr gefressen. Er hat in der Zeit über ein kg abgenommen. Danach war für uns klar, dass er immer, sofernes geht, mitkommt. Und wir lassen ihn nie mehr länger als eine Woche Zuhause.

Welche Tipps könnt Ihr anderen Katzenhaltern geben, die mit ihrer Katze auf Reise gehen wollen?

Sich gut vorbereiten, an Orten ausprobieren, die man selbst gut kennt. Seiner Katze auch mal vertrauen können …