Erschienen in der WAZ Tierwelt, am 26.11.16

Wenn die Tage kürzer geworden sind und die Natur draußen wieder etwas trister erscheint, machen wir Menschen es uns gerne in den eigenen vier Wänden gemütlich. Neben Tee bei Kerzenschein, ist auch die Herbst- bzw. Winterdekoration in vielen Haushalten fester Bestandteil dieser Jahreszeit. Teilt man sein Heim mit Katzen, muss man allerdings aufpassen, denn mit dekorativen Beerenzweigen und Gestecken holt man sich häufig auch giftige Gefahrenquellen ins Haus. Ein Großteil der beliebten Pflanzen ist leider giftig, so dass es zuerst einmal wichtig ist die Gefahrenquellen zu (er-)kennen, um seine Katzen nicht unnötigen, neuen Vergiftungsgefahren auszusetzen.

Langeweile ist der größte Feind

Geöffnete Fenster zum Lauschen und Beobachten? Fehlanzeige, viel zu kalt. Nächtliche Ausflüge auf den Katzenbalkon? Nein, auch dort ist nicht mehr so viel los und die Menschen huschen nur kurz nach draußen, um dort nach dem Rechten zu sehen. Es wird gemütlicher, aber in vielen Fällen auch viel, viel langweiliger für die Katzen. Und mit Langeweile steigt tendenziell auch die Gefahr an Dingen zu knabbern, an denen Mieze sonst allenfalls geschnuppert hätte.

Mitbringsel und Dekoration

Katzengras aufzustellen ist immer eine gute Idee, um Wohnungskatzen die Möglichkeit zu bieten ihrem natürlichen Knabberbedürfnis nachzugehen. Aber eine Garantie dass sie dies von anderen Gefahren abhält ist es nicht, so dass man sich auf keinen Fall darauf verlassen sollte. Besser ist es sich die dekorierten Blumensträuße und Gestecke genau anzusehen, zu ermitteln um welche Pflanzen es sich handelt und so festzustellen, ob im Falle von Giftpflanzen weitere Maßnahmen ergriffen werden müssen. Ganz verzichten muss man auf die dekorativen Pflanzen also nicht, aber bei der einen oder anderen Pflanze ist es sinnvoll sie zumindest nicht in Reichweite der Katze aufzustellen.

Adventskranz und Weihnachtsbaum

Viele Nadelhölzer (Coniferae) enthalten giftige Stoffe, so auch Tannen, Fichten, Kiefern und Lärchen. Ein regelmäßiges Beknabbern oder darauf Herumkauen kann demnach ein gesundheitliches Risiko darstellen. Ebenso lösen sich im Tannenbaumwasser des Weihnachtsbaumständers schädliche Stoffe, so dass dieses Wasser von Katzen nicht getrunken werden sollte. Ein umgestülpter Karton mit Loch in der Mitte kann diese Gefahrenquelle absichern.

Vergiftungsgefahr aus Gestecken und aus der Vase

Gestecke, Kränze und Sträuße werden oft mit immergrünen Zweigen versehen. Dabei handelt es sich oft um Zweige giftiger Thujaarten, die umgangssprachlich auch „Lebensbaum“ genannt werden. Prinzipiell kann natürlich alles, was in dekorativen Gestecken verarbeitet wurde auch in der Vase auftauchen. Im Winter geht jedoch besonders von der Amaryllis (Hippeastrum species/Amaryllis belladonna), der Christrose (Helleborus niger) und den Lilien (Lilium species) eine große Gefahr aus, da diese Pflanzen zu dieser Zeit gerne in der Vase aufgestellt werden und allesamt besonders giftig sind.

Beliebte Giftpflanzen zu dieser Jahreszeit:

  • Alpenveilchen (Cyclamen persicum)
  • Azalee (Rhododendron species)
  • Mistel (Viscum album)
  • Sauerklee/Glücksklee (Oxalidaceae)
  • Weihnachtsstern (Euphorbia pulcherrima)
  • Lilien (Lilium species)
  • Amaryllis (Hippeastrum species/Amaryllis belladonna)
  • Christrose (Helleborus niger)

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