Nicht nur giftige Pflanzen können für unsere Katzen gefährlich sein. Welche anderen Pflanzengefahren für Katzen in fast jedem Katzenhaushalt lauern, erfährst du in diesem Beitrag.

Schnittblumen in der Vase

Schnittblumen in der Vase

Wer mit besonders knabberlustigen Katzen sein Zuhause teilt, hat bestimmt schon die meisten Zimmerpflanzen ausquartiert. Dabei gibt es sehr dekorative Möglichkeiten auch im Katzenhaushalt Pflanzen aufzustellen, ohne seine Katzen (oder Pflanzen) dabei in Gefahr zu bringen.

Zum sicheren Aufstellen von Schnittblumen habe ich durch Zufall eine tolle Lösung gefunden. Eigentlich als Windlicht für Kerzen gedacht, funktioniere ich meine Wandhalter im Frühjahr und Sommer zu Wand-Blumenvasen um. So kann ich mir den Frühling ins Wohnzimmer holen, ohne dabei Gefahr zu laufen, dass sich meine beiden Katzen an den Blumen vergreifen.

Auch eigentlich ungiftige Schnittblumen sind in der Regel so stark gespritzt, dass sie sekundär giftig geworden sind und sollten deshalb von Katzen nicht beknabbert oder gar aufgefressen werden. So ist selbst die edle Rose als Valentinsgruß schon in die Schlagzeilen geraten. Rosen sollen dermaßen stark mit Pflanzenschutzmitteln behandelt sein, dass sie selbst für uns Menschen gesundheitliche Risiken bergen.

Besonders giftige Schnittblumen sind:

  • Lilien (Lilium sp.) !!!
  • Narzissen/Osterglocken (Narzissus sp.)) !!!
  • Tulpen (Tulipa sp.)
  • Hyazinthen (Hyacinthus officinalis)
  • Maiglöckchen (Convallaria majalis) !!!
  • Schneeglöckchen (Galanthus nivalis)
Tannenbaumwasser ist giftig

Giftiges Weihnachtsbaumwasser

Das Wasser im Weihnachtsbaumständer ist für Katzen auf keinen Fall zum Trinken geeignet, da sich Harze und andere Stoffe darin lösen. Deshalb deckst du am besten den Ständer so ab, dass deine Katze nicht an das Wasser herankommen kann. Und das ist gar nicht so schwierig.

Entweder nutzt du dafür eine selbstgebastelte Kartonabdeckung oder du umwickelst den Tannenbaumständer mehrfach mit einem dekorativen Tuch. Beides kann funktionieren, vorausgesetzt deine Katze ist nicht so ohne weiteres in der Lage die jeweilige Sicherung abzupfoteln. Je neugieriger und geschickter deine Katze ist, desto fester sollte die Sicherung sein.

Wir machen beides, also erst den Karton und dann darüber das Dekotuch 🙂

  1. Für die Kartonabdeckung benötigst du einen Karton der so groß ist, dass der Tannenbaumständer darin Platz hat.
  2. Dann stellst du ihn mit dem Boden nach oben auf und zeichnest in die Mitte des Bodens einen Kreis ein, der so groß ist, dass der Stamm des Tannenbaums hindurchpasst.
  3. Schneide den Kreis aus und schneide dabei gleich eine Seite bis zum Rand durch, so dass du den Karton weit genug aufklappen kannst.
  4. Nun kannst du mit der Kartonabdeckung den Tannenbaumständer ummanteln.
  5. Für die Optik ein Tuch drapieren oder den Karton nach Belieben verzieren.

Achtung Düngemittel

Kübelpflanzen müssen ihre Nähsrtoffe aus dem begrenzten Erdreich im Topf beziehen, weshalb sie während der Balkon- und Gartensaison regelmäßig gedüngt werden. Doch Düngemittel im Gießwasser kann für Katzen gefährlich sein.

Denn das Wasser in der Gießkanne, aber auch das abgestandene Wasser im Blumenuntersetzer stellt für viele Katzen eine beliebte Trinkquelle dar. Sie lieben es mit dem Wasser aus der Gießkanne zu spielen und sich dann die Pfoten abzulecken oder sie schlabbern genüsslich aus dem Untersetzer, als ob es nirgendwo besseres Wasser zu trinken gäbe.

Achte darauf, dass du Dünger immer für Deine Katze unerreichbar wegpackst und keine Reste in der Gießkanne stehen lässt. Das Trinken aus den Blumenuntersetzern kannst du verhindern, indem du die Untersetzer gerade so groß auswählst, dass der Blumentopf darin Platz hat. So kommt deine Katze nicht mehr an das Wasser heran. Eine tolle kostengünstige Alternative zum herkömmlichen Dünger haben die Besitzer eines Aquariums. Das im Rahmen des Teilwasserwechsels entnommene Wasser ist ein prima Dünger…

Blumengeschenke – gefährliche Mitbringsel

Wer freut sich nicht über lieb gemeinte Blumengeschenke von Freunden, Bekannten und Verwandten. Noch schöner sind selbstgepflückte Wildblumensträuße, die mit viel Liebe dekoriert wurden und dann das Heim verschönern. Aber nicht jeder kennst sich mit Giftpflanzen aus und kann beurteilen, ob die wildgepflückten Triebe ungefährlich sind.

Ich war zu Besuch bei meiner besten Freundin, selbst zweifache Katzenmutter, als ich bei Ihr einen zweifelsohne wunderschönen Wildblumenstrauß entdeckte. Dieser Strauß war ein Geschenk von lieben Nachbarn, die selbst gerade ein kleines Menschenbaby Zuhause hatten. Der Strauß, so schön er auch war, enthielt nur dummerweise jede Menge Giftpflanzen.  Unter anderem waren ein paar wunderschöne Zweige des Pfaffenhütchens mit dabei. Die Nachbarn hatten sich bestimmt nichts Böses dabei gedacht und diese stark giftige Pflanze nichtsahnend mit in den Strauß gesteckt. Der Strauß wurde sofort aus der Reichweite der Katzen entfernt und die netten Nachbarn über ihren „Fehlgriff“ informiert, damit sie selbst oder das Menschenbaby nicht zu Schaden kommen.

Diese kleine Geschichte soll Dich dafür sensibilisieren, dass man auch Blumengeschenke kritisch begutachten sollte, bevor man sie in seinem Katzenhaushalt aufstellt. Gerade Menschen, die keine Tiere oder Kinder haben, sind für das Thema Pflanzengift oft nicht sonderlich sensibel.

Stelle also die Blumenvase nicht den „Schenkenden“ zu Liebe einfach auf, sondern achte auch bei Schnittblumen auf die Verträglichkeit für Deine Katze. Im Blumenwasser der Vase können sich außerdem ebenfalls Gifte von gespritzten Schnittblumen und giftigen Pflanzen ansammeln, welche Deine Katze nicht zu sich nehmen sollte.

Riskante Pflanzenempfehlungen

Für Katzen unbedenkliche Pflanzen zu finden ist leider gar nicht so einfach. Vor allem solltest Du bei Empfehlungen von Laien skeptisch sein, denn häufig sind diese Empfehlungen leider nur Behauptungen, die bei näherer Betrachtung viel zu unsicher sind, um eine Pflanze im Katzenhaushalt aufzustellen. Aber selbst Gärtner können hinsichtlich Giftpflanzen und Katzen meist nicht weiterhelfen, da über die Problematik (für welches Individuum ist eine Pflanze giftig) gar nicht weiter nachdenken. Sie beziehen sich häufig (das habe ich mehrfach erlebt und mich sehr darüber geärgert) einfach auf die Toxizität in Bezug auf Menschen und sagen im Brustton der Überzeugung, dass eine Pflanze generell ungiftig ist. Solche Pauschalisierungen sind in der Regel ein verlässliches Zeichen dafür, dass derjenige keine oder nur sehr wenig Ahnung hat und sich über die Konseqeunzen einer solchen Aussage nicht bewusst ist.

Bei einem Besuch in einem Gartencenter in der Nähe hat mir eine sachkundige Gärtnerin berichtet, weshalb sie sich so gut mit ungiftigen und für Tiere geeigneten Pflanzen auskennt. Der örtliche Tierpark kauft bei ihr regelmäßig unbedenkliche Pflanzen für die Tiergehege als Dekoration ein, so dass Sie diesbezüglich sehr gut informiert ist. Vielleicht auch eine Idee sich an Experten im Tierpark oder Zoo zu wenden, um ein paar ungiftige Ideen für Zimmer- und Balkonpflanzen zu bekommen. Aber Vorsicht: Nur weil eine Pflanze problemlos in einem Terrarium aufgestellt werden kann, heißt das nicht, dass diese Pflanze von Katzen gefressen werden darf.

Vorsicht Chemie

Hast Du unbedenkliche Pflanzen, wie zum Beispiel einen Zimmerbambus in der Wohnung aufgestellt, solltest Du dennoch darauf achten, dass Deine Katze nicht daran knabbert. Die meisten Pflanzen sind stark gespritzt und können Dein Katze deshalb auch ohne selbt giftig zu sein gesundheitlichen Schaden zufügen. Denn nahezu alle Pflanzen aus dem Gartencenter, dem Supermarkt oder aus dem Möbelhaus werden mit Fungiziden und Pestiziden behandelt, damit wir Menschen möglichst perfekte Pflanzen zum Kauf vorfinden.

Erst nach einer gewissen Karenzzeit sind diese Stoffe in der Pflanze abgebaut. Gärtner sprechen hier mindestens von einer 4-6-wöchigen Karenzzeit ab Kaufdatum. Genaue Zeitangaben gibt es leider nicht, da dies je nach Pflanze, eingesetzer „Chemikalie“ und Standort sehr unterschiedlich ist.

Dornen & scharfe Blätter

Wenn eine Pflanze bezüglich ihrer Inhaltsstoffe ungiftig oder zumindest unbedenklich ist, so ist dies schon mal eine gute Basis. Aber auch dann, kann sie für Deine Katze gefährlich werden.

Achte auf Pflanzen mit scharfkantigen Blättern, Dornen, Stacheln. Scharfkantige Blätter können bei Verzehr im Katzenmagen oder -Darm Verletzungen hervorrufen. In harmloseren Fällen führt regelmäßiges Knabbern an scharfen Blättern zu einer Magenschleimhautentzündung, die Du unter anderem an häufigem Erbrechen erkennen kannst. Dornen und Stacheln stellen eine Gefahr für Augen und Pfoten dar. Und wenn es nur im Eifer des Gefechts während einer simulierten Mäusejagt passiert, solche Pflanzen sollten in der Katzenwohnung besser nicht aufgestellt werden.

Gras zur Ablenkung?

Um Deine Katze von anderen Pflanzen abzulenken, kannst Du einige Knabberpflanzen aufstellen. Aber: Eine Garantie oder gar ein Freibrief zum Aufstellen von Giftpflanzen, ist es auf keinen Fall! Denn manche Katzen interessieren sich gerade eben für die verbotenen Pflanzen.

Für die Wohnung eignet sich Katzengras besonders gut. Unabhängig davon, dass giftige oder schädliche Pflanzen gar nicht erst in den Katzenhaushalt gehören, solltest Du Deine Katze immer beobachten und im Falle von falschen Knabberversuchen die betreffenden Pflanzen sofort entfernen.