Ein Zusammenleben mit Katzen ist wunderbar und bringt viele Vorteile mit sich. Mensch hat Gesellschaft, findet Trost in schwierigen Zeiten und Katzen sorgen eigentlich immer für Leben und Unterhaltung. Aber das Zusammenleben mit Katzen bietet nicht nur Vorteile, sondern bringt natürlich auch einige Pflichten mit sich. Angefangen bei der tagtäglichen Versorgung der Miezen, über die allgemeine Fürsorgepflicht im Alltag, bis hin zur besonderen Betreuung im Krankheitsfall. Da Katzen erfreulicherweise immer älter werden, sollte sich der Halter gründlich informieren, um die Anforderungen seiner Katze ein Katzenleben lang erfüllen zu können. Und das natürlich mit viel Liebe zur Katze und mit möglichst viel Spaß am Zusammenleben. Aber wie stellt man das am sinnvollsten an?

Wenn es darum geht mit einer Katze zusammenzuleben gibt es verschiedene Wege. Für den einen ist die Katze Kinderersatz oder zumindest Familienmitglied oberster Priorität. Entsprechend häufig und intensiv wird sich mit der Katze beschäftigt und entsprechend eng ist die Bindung zueinander. Aber es gibt auch Haushalte, in denen die Katze neben Menschenkindern, Hunden und anderen Heimtieren eine etwas untergeordnetere Stellung einnimmt. Beides kann funktionieren und für die Katze ein erfülltes Leben bedeuten, wenn der Mensch seinen Teil dazu beiträgt.

Der Großteil der Katzenhalter ist sehr bemüht alles Erdenkliche für seine Katze zu tun. Aber hin und wieder führen besondere Lebensumstände dazu, dass die geliebte Katze in den Hintergrund tritt. Neben der Bequemlichkeit des Menschen sind Krankheit, Arbeitslosigkeit, Trennung vom Partner oder Tod eines nahestehenden Menschen die häufigsten Gründe dafür, dass es im Katzenhaushalt nicht mehr ganz so rund läuft. Darüber hinaus kann man sich und seiner Katze aber auch das Leben schwer machen, indem man falsche Entscheidungen trifft, ungeeignete Produkte verwendet und schlicht und ergreifend falsche Wege für das Zusammenleben einschlägt.

Wer passt zu wem?

Eine der wichtigsten und grundlegendsten Entscheidungen ist wohl die Auswahl der Katze, mit der man sein Leben teilen möchte. Ganz gleich ob Tierheimkatze oder Rassekatze vom Züchter – man kann in beiden Fällen passende Katzenpartner für sich und seine Familie finden. Schwierig wird es fast immer, wenn man die Katzen aus zweifelhafter Herkunft bei sich aufnimmt oder nur nach äußeren Kriterien entscheidet.
Bei der Entscheidung welche Katze einziehen soll, sollte man deshalb unbedingt ehrlich zu sich selbst sein und nicht auf Basis von Äußerlichkeiten entscheiden. Wer auf Dauer keine Zeit findet, um sich mit einer quirligen Katze zu beschäftigen, tut sich und auch der Katze nichts Gutes damit sie bei sich aufzunehmen. Auch Katzenbabies sind nicht zu unterschätzen. So niedlich sie auch sind, sie halten einen sehr auf Trab und müssen noch viel lernen. Das bedeutet für den Menschen in den ersten Monaten des Zusammenlebens nicht unbedingt eine entspannte Zeit. Viele Katzenhalter sind mit Katzenbabies ganz schnell überfordert, weil sie den Aufwand der Erziehung unterschätzt haben und nicht wissen wie sie sich verhalten sollen.

Keine Katze ist wie die andere!

Wer mit Katzen zusammenlebt muss wissen, dass jede Katze für sich einzigartig ist. Auch derjenige, der schon seit seiner Kindheit mit Katzen zusammenlebt wird immer neu dazulernen müssen, da Katzen ausgeprägte Persönlichkeiten haben und ihre Vorlieben auch im Laufe des Lebens ändern können. Schließe deshalb nie von einer auf eine andere Katze. Empfehlungen aus dem Freundes- oder Familienkreis sind zwar gut gemeint, können aber bei ihrer speziellen Katze ungeeignet sein. Pauschale Aussagen über Katzen, wie zum Beispiel „Katzen mögen keinen Käse“, können im Prinzip nicht getroffen werden, da es unter Katzen extrem unterschiedliche Vorlieben gibt.

Erziehung der Katze ist wichtig

Katzen sollten erzogen werden, um das Zusammenleben für beide Seiten so angenehm wie möglich zu gestalten. Setze Dir und Deiner Katze jedoch angemessene und realistische Ziele und spreche so wenige Verbote wie möglich aus. Das gelingt, indem Du Deiner Katze zum Beispiel nicht verbietest mit dem Strickzeug zu spielen, sondern indem Du dafür sorgst, dass es stets gut weggepackt ist. Konzentriere Dich bei Verboten auf wenige, wichtige Dinge.
Erziehung funktioniert nur mit viel Liebe, Geduld und Konsequenz. Belohne Dinge, die Deine Katze gut gemacht hat und ignoriere Fehler, dann hast Du schnell einen guten Grundstein für die Erziehung gelegt.

Fellpflege ist auch Beziehungspflege

Ganz gleich ob kurzes oder langes Fell – die regelmäßige Fellpflege mit Unterstützung des Menschen beugt der Haarballenbildung vor und pflegt gleichzeitig die Katze-Mensch-Beziehung. Auch wenn die Katze in jungen Jahren problemlos mit der Fellpflege klarkommt, so sollte sie doch am besten in jungen Jahren daran gewöhnt werden, für den Fall, dass sie als alte Katze nicht mehr alleine zurecht kommen sollte. Bürsten mit Gumminoppen oder weiche Bürsten für Menschenbabys eignen sich gut zum Trainieren.

Die Katze teilhaben lassen

Wieder einmal keine Zeit oder Lust zum Spielen? Die solltest Du Dir unbedingt nehmen, denn gerade Wohnungskatzen sind auf das Unterhaltungsprogramm von uns Menschen angewiesen. Wenn die Zeit knapp ist, kann man Katzen prima am eigenen Alltag teilhaben lassen. Eine wilde Jagd beim Betten beziehen, Angelspiele beim Wäsche aufhängen oder Wasserspiele beim Blumengießen lassen sich leicht umsetzen. Wer gerne bastelt kann auch da seine Katze mit einbeziehen und ihr ungefährliche Utensilien, wie Papierstücke, Korken und Schachteln zum Spielen anbieten. Viele Katzen schauen gerne auch einfach nur zu was der Mensch da gerade macht. Lass Deine Katze an Deiner Freizeit teilhaben. Katzen merken übrigens sehr schnell, ob der Mensch bei der Sache ist, wenn es ums Spielen geht. Nimm diese Pflicht also ernst und denke immer daran, dass Spiel und Beschäftigung zu einem zufriedenen und erfüllten Katzenleben genauso dazugehören wie ein gefüllter Napf.

Die Sache mit der Katzentoilette

Eine der unliebsamsten Aufgaben im Katzenhalteralltag ist sicherlich die Reinigung der Katzentoilette. Dabei ist es gar nicht so ein riesiger Aufwand, wenn man erst einmal die Streu seiner Wahl gefunden und den Bogen raus hat. Es lohnt sich auf jeden Fall auf hochwertige Klumpstreuen zu setzen, da diese in der Regel weniger stauben und deutlich ergiebiger sind. Sind die Katzen gesund und ist die Geruchsbindung der Streu einwandfrei, spricht auch nichts dagegen die gesamte Streu nur alle paar Monate auszutauschen. In der Zwischenzeit reicht es aus täglich die Hinterlassenschaften zu entfernen.
Neben einer unzureichenden Streuqualität ist auch eine falsche Einfüllhöhe der Katzenstreu ein beliebter Fehler. Einige Katzenhalter versuchen zu vermeiden, dass Streu aus der Toilette herausgescharrt wird, indem sie die Katzentoilettenschale nur minimal mit Streu bedecken. Das ist kontraproduktiv, da die meisten Katzen versuchen ihre Hinterlassenschaften zu verscharren. Die zu geringe Streumenge versuchen sie dann durch mehr Scharren zu kompensieren und befördern somit noch mehr Streu aus der Toilette. Auf den meisten Streusorten ist die empfohlene Füllmenge angegeben. Ansonsten sind etwa 8 cm empfehlenswert. Übrigens: Es gibt viele nützliche Produkte, die im Katzenhaushalt eine Arbeitserleichterung darstellen. Schaumstoffbesen mit Kehrblech oder Akkusauger eignen sich zum Beispiel besonders gut um verstreute Katzenstreukrümel im Vorbeigehen zu entfernen.

Was tun bei Verhaltensauffälligkeiten?

Im Laufe des Katzenlebens kann es vorkommen, dass die Katzentoilette nicht (mehr) benutzt wird, dass trotz Kratzbaum plötzlich am Sofa gekratzt wird oder dass sich die Katze anderweitig auffällig verhält. Warte nicht zu lange um die Ursachen für das Verhalten abzuklären, denn je länger ein solches Verhalten besteht, desto schwieriger ist es dieses zu beheben. Krankheiten, wie zum Beispiel eine Blasenentzündung, können chronisch werden und aus Notlösungen kann auch irgendwann einmal Gewohnheit werden.
Der erste Weg sollte stets zum Tierarzt führen. Sind Krankheiten ausgeschlossen, zögere nicht einen Katzenverhaltenstherapeuten aufzusuchen. In den meisten Fällen ist das Problem schnell gelöst und Du kannst sichergehen, dass sich Deine Katze wieder wohlfühlt.

Die Bedürfnisse der Katze kennen und verstehen (lernen)

Katzen sind die beliebtesten Haustiere Deutschlands und fast jedes Kind kennt Katzen. Das hat leider auch zur Folge, dass viele Menschen meinen, vieles oder sogar alles über Katzen zu wissen und dann unnötige Haltungsfehler begehen. Auch gibt es immer wieder neue Erkenntnisse über die Haltung und Erziehung von Katzen, die zum Teil nichts mehr mit dem Bild der Katzenhaltung von vor 30 Jahren oder mehr zu tun haben. Es lohnt sich einen Blick in gute, aktuelle Fachbücher zu werfen, um sein Wissen der Katze zu Liebe auf den neuesten Stand zu bringen. Einige Erziehungsmaßnahmen, wie zum Beispiel der Einsatz der Wasserpistole, sind längst passé. Futter und Wasser werden längst nicht mehr nebeneinander serviert. Auch die Größe und die Anzahl der Katzentoiletten, ist nicht mehr mit dem zu vergleichen, was vor vielen Jahren noch üblich war.

Veränderte Bedürfnisse im Laufe des Katzenlebens

Einerseits sind Katzen Individuen und man kann nur selten von einer auf die andere schließen. Andererseits können sich aber auch die Bedürfnisse von ein und derselben Katze im Laufe der Jahre verändern. Das Lieblingsfutter schmeckt plötzlich nicht mehr, die Katzentoilette wird zu unbequem und auch der Kratzbaum wird nicht mehr genutzt. All das kann ganz einfach an dem fortgeschrittenen Alter der Katze liegen. Da Katzen nicht wie wir Menschen graue Haare bekommen, ist es für uns oft nur schwer erkennbar, dass auch die eigene Katze älter geworden ist. Versuche Dich darauf einzustellen und kommen sie ihr einfach entgegen. Ein größeres Katzenklo mit niedrigerem Einstieg oder einer kleinen Treppenstufe erleichtert den Toilettengang, zusätzliche Ebenen auf dem Kratzbaum ermöglichen auch weiterhin dessen Nutzung und bei der Nahrung solltest Du auf geeignete Futtersorten umsteigen, die Deiner Katze geschmacklich passen, die aber auch auf die Bedürfnisse älterer Katzen eingehen. Spiele auch lieber kürzer und dafür häufiger mit ihr, denn gerade im Alter ist Bewegung wichtig um den Bewegungsapparat fit zu halten.

Viel schlafen, wenig spielen – was steckt dahinter?

Kranke und alte Katzen haben freilich ein gesteigertes Ruhebedürfnis. Was aber, wenn Mieze noch gar nicht so alt und dazu auch noch kerngesund ist? In diesem Fall solltest Du nicht davon ausgehen, dass sie einfach gerne schläft und faul ist. Vielmehr ist es wahrscheinlich, dass Deine Katze schläft, weil ihr langweilig ist. Auch wenn es bequem erscheint, dass Mieze nicht umhertobt, so solltest Du Dich dennoch mehr mit Deiner Katze beschäftigen und sie regelmäßig zum Spielen auffordern. Dabei gilt es die geeigneten Zeiten für Mensch und Katze herauszufinden und die Spielvorlieben der Katze (neu) kennenzulernen. Die Möglichkeiten sind vielfältig, von wilden Jagdspielen mit der Spielangel, über ruhigere Lauerspiele, bis zum intelligenten Clickertraining mit Köpfchen. Die meisten Katzen begrüßen es zur rechten Zeit mit dem passenden Spielzeug zum Spielen aufgefordert zu werden.  Nur haben leider viele Menschen nicht die Geduld sich darauf einzulassen. Auch Spielen will geübt sein.

Instinkte und Gefahren im Katzenhaushalt

Neben giftigen Pflanzen gibt es viele weitere Gefahren für Katzen im Katzenhaushalt. Katzen haben auch als domestizierte Tiere noch Instinkte, die sie vor einigen Gefahren schützen können. Im engen Zusammenleben mit dem Menschen ist es allerdings so, dass der Mensch die Katzen, meist ungewollt, unnatürlichen Gefahrenquellen aussetzt. Entweder aus Unwissenheit oder aufgrund der Meinung, dass Tiere nun mal so schlau sind von selbst zu wissen, was für sie gefährlich ist oder eben nicht. Das eingeschränkte Lebensumfeld als Wohnungskatze, Langeweile und mangelnde Erfahrungen fördern dementsprechend Unfälle und Vergiftungen. Heiße Herdplatten, gekippte Fenster, ungesicherte Balkone und Fenster, aber auch liegen gelassene Kordeln von Spielzeugen oder die Henkel von Einkaufstüten können zur tödlichen Gefahr werden. Sorge dafür, dass alle Gefahrenquellen abgestellt oder zumindest so abgesichert werden, dass für Deine Katze keine Gefahr mehr besteht.

Toxoplasmose und Schwangerschaften

Es kann gar nicht oft genug darauf hingewiesen werden: Eine Schwangerschaft ist kein Grund dafür seine Katzen abzugeben! Auch wenn Katzen Toxoplasmose übertragen können, was im Falle einer Übertragung auf die Mutter für das ungeborene Menschenbaby sehr gefährlich ist, so kann man Wege und Maßnahmen ergreifen, um das zuverlässig zu verhindern.
Sowohl Katze als auch Mensch können mittels Bluttest auf Toxoplasmose getestet werden. Viele Menschen tragen den Erreger bereits in sich und sind geschützt. Ist dies nicht der Fall ist als Schutz ausreichend sich vom Katzenkot fernzuhalten und jemand anderen die Katzentoilette reinigen zu lassen oder dies mit entsprechender Vorkehrung wie z.B. Handschuhen, zu erledigen. Aber es sind auch längst nicht alle Katzen Toxoplasmoseträger. Übrigens: Auch das Blumenbeet im Garten kann durch Verunreinigungen die Toxoplasmoseerreger enthalten. Beim Gärtnern deshalb unbedingt Handschuhe tragen.

Ein Katzenleben lang motiviert bleiben

Es gibt unendlich viele Möglichkeiten, vielfältigste Themen und unterschiedlichste Katzenvorlieben, die beim Zusammenleben von Mensch und Katze berücksichtigt werden können. Katzen geben uns Gesellschaft, Geborgenheit und Trost und verlangen dafür nicht viel von uns. Wir Menschen sind die Verbindung mit ihr ganz bewusst eingegangen und stehen deshalb auch in der Pflicht für sie zu sorgen. Genießen wir doch die kostbaren Momente ihrer Gesellschaft, anstatt uns durch sie gestört zu fühlen, weil wir wichtige E-Mails schreiben müssen oder dringende Termine haben. Ganz gleich ob wir mal schlecht gelaunt sind, krank oder traurig… die Katze hat ein Recht auf die Erfüllung ihrer Bedürfnisse. Versuchen wir uns zu motivieren, indem wir uns vor Augen führen wie viel Spaß wir jeden Tag mit unseren Katzen haben.