Besonderheiten der Erkennung und Behandlung von Zahnschmerzen bei Katzen.


Inhalt

Das Schmerzverhalten von Katzen ist besonders. Das hat uns Tierärztin Yvonne Lambach bereits in den letzten Podcast-Folgen beschrieben. In dieser Folge geht es nun um Zahnschmerzen bei Katzen, die leider recht häufig unerkannt bleiben oder zumindest erst sehr spät erkannt werden. Yvonne erklärt woran man Zahnschmerzen bei Katzen erkennen kann, wie oft man die Zähne seiner Katze kontrollieren lassen sollte, welche Untersuchungsmöglichkeiten es gibt, was das besondere an Dentalröntgen ist und wie der Ablauf dabei aussieht. Außerdem erfahren wir was genau FORL ist und wie Katzen auch ohne Zähne sehr gut leben können.


Die Miau Katzen-Podcast Shownotes

Hier findest du alle Zusatzinformationen und Links für Folge #064 des Miau Katzen-Podcasts.

  • auf der Homepage von Bachblütenexpertin Tina Krogull kann man die „Schmerzskala bei Katzen“ (Feline Acute Pain Scale) des „Colorado State University Veterinary Teaching Hospital“ in der deutschen Übersetzung ansehen.
  • In diesem englischsprachigen PDF ist auch die „Glasgow Pain scale“ enthalten und zeigt auch Katzenhaltern optische Merkmale für das Schmerzverhalten von Katzen.
  • Auf der Homepage „Schmerz bei Tieren“ der Schlüterschen Verlagsgesellschaft steht ebenfalls ein sehr hilfreiches PDF zum Download zum Thema Schmerzen bei Katzen zur Verfügung.
  • zu meinem Katzen-Tagebuch


Yvonne Lambach ist Tierärztin mit langjähriger Berufserfahrung und riesiger Begeisterung für die besonderen Herausforderungen der Katzenmedizin.

Weiterführende Links: 

 

Sprechtext

Hallihallo zu einer neuen Folge Katzen Podcast. In dieser Folge widmen wir uns einem – ach für mich auch sehr sehr gruseligen Thema – denn es geht um Zahnschmerzen und Zahnbehandlung.
Wir Menschen haben ja auch allesamt eigentlich mehr oder weniger Angst vor dem Zahnarztbesuch wissen aber auch wie wichtig ist es sich um seine Zähne zu kümmern. Und viele von uns wissen auch dass es gar keine gute Idee ist Beschwerden einfach vor sich her zu schieben und nicht behandeln zu lassen. Denn es wird eigentlich immer nur schlimmer!  Und genauso ist es auch bei unseren Katzen.
Deshalb habe ich mich in dieser Folge mit der Tierärztin Yvonne Lambach dem Thema Zahnschmerzen und Zahnbehandlung gewidmet. Viel Spaß.

So wie angekündigt habe ich heute wieder Yvonne Lambach im Interview und wir widmen uns heute dem –  ja leider sehr unschönen Thema – Zahnschmerzen, die wie bei uns Menschen eine ganz unschöne Angelegenheit sind,  aber natürlich auch bei unseren Katzen. Herzlich willkommen Yvonne

Ja vielen Dank Sabine. Ja bin selbst tatsächlich so ein Angstpatient beim Zahnarzt deswegen kann ich das auch nachvollziehen. Und kann auch immer sehr gut mit meinen Patienten mitfühlen und da können wir ja gleich noch mal bisschen drüber sprechen.

Ja Zahnschmerzen sind auch so eine Sache die leider viele Katzen irgendwann im Katzenleben mal bekommen. Und auch da wieder das Problem –  das hatten wir ja in einer der letzten Folgen zum Thema Schmerzen schonmal – woran kann man die Zahnschmerzen bei seiner Katze erkennen oder erkennen, dass die Katze da jetzt gerade ein Problem mit den Zähnen hat. Und das ist ja leider auch nicht immer ganz so offensichtlich. Wie sieht das da aus, Yvonne?

Ja, das stimmt, das ist gar nicht einfach. Die Zahnprobleme bei der Katze sage ich jetzt mal, so vor dem Schmerz – denn das Problem löst ja den Schmerz aus – die können sehr sehr unterschiedliche Formen annehmen und Ausprägungen annehmen und wenn der Besitzer / die Besitzerin die Katze anschaut, dann kann das sein, dass die Katze Schmerzen hat und man sieht gar nichts. Also völlig unauffälliger Patient. Oder man sieht vielleicht eine Katze, die nur ganz vorsichtig das Futter aufnimmt.
So ein bisschen verhalten erscheint. Eine Katze die vielleicht vorher immer sehr gerne Trockenfutter gefressen hat und plötzlich nur noch Nassfutter frisst. Oder auch eine Katze, die vorher sehr gerne Nassfutter gefressen hat und plötzlich nur noch Trockenfutter frisst. Oder bis hin natürlich zur völligen Nahrungsverweigerung. Das ist erstmal das Äußere was ich sehe am Patienten und was der Besitzer sehen kann. Dann ist es so dass, auch da zusätzlich noch ganz, ja, entfernt erscheinende Probleme auftreten können z.b. dass die Katzen wirklich ihr Verhalten verändern, dass sie zurückgezogener sind, dass sie unsauber werden. Dass sie plötzlich wirklich komplett unbekannte Verhaltensmuster zeigen, die man natürlich im ersten Moment in keinster Weise mit dem Thema Zähne in Verbindung bringt.
Das macht es natürlich super schwierig. Die Katzenzähne machen Probleme – immer wieder – und das wirklich relativ häufig oder häufiger als – ich glaube die meisten – denken.

Wenn wir uns die Erwachsenen etwas älteren Katzen anschauen – da gibt’s natürlich ganz, ganz viele unterschiedliche Zahlen aber der Anteil reicht so beschrieben von 50% aller Katzen über 5, bis hin zu 80% aller Katzen über 6 Jahren. Das ist aber natürlich sehr, sehr variabel. Je nachdem was für eine Gruppe von Katzen diese einzelnen Studien anschauen. Also ob das jetzt gerade Katzen sind, die eh schon in die Praxis gekommen sind, weil sie komisch fressen. Oder ob es alle Katzen sind, die in die Praxis kommen wegen was auch immer für einem Problem. Oder alle die zur Impfung kommen oder so, dementsprechend verändern sich natürlich diese Anteile. Von daher finde ich das gar nicht so wichtig, dass man diese Zaheln ganz genau weiß. Was ich aber wichtig finde ist, dass es tatsächlich so ist, dass alle älteren Katzen in der Regel bis auf wenige Ausnahmen irgendwie Zahnprobleme bekommen. Und das fängt an vom Zahnstein bis hin zu Zahnfleischentzündungen und Wurzelveränderungen.

Kann aber auch eben ganz junge Katzen betreffen. Das ist gar nicht so selten, dass wir auch entzündetes Zahnfleisch haben bei ganz jungen Katzen. Das ist aber noch mal so ein bisschen einseparates Thema. Aber auch da kommt es eben vor. Aber es kommt in allererster Linie bei allen Katzen vor, die in Erwachsenen-, bis Senioren-, bis Greisenalter sind. das heißt es sind sehr viele Patienten, die davon betroffen sind. 

Das heißt, es ist auf jeden Fall wichtig, bei jeglicher Art von Vorsorgeuntersuchung, auch die Zähne immer mit auf dem Schirm zu haben und da schon mal so zu gucken, dass man da vielleicht was entdeckt, wenn man noch gar keine Probleme erkennt.

Absolut richtig genau das sollte auch immer Teil der Allgemeinuntersuchung sein. Das man sich die Zähnchen anschaut, so lange das der Patient zulässt.

Das wollte ich gerade fragen – das ist ja auch nicht einfach. Also man kann das mit seinen Katzen zwar üben. Das kann man allen Katzenhaltern nur empfehlen, die eine noch sehr junge Katzen haben. Man kann es sicherlich auch bei den erwachsenen Katzen, bis zu einem gewissen Grad und bei einzelnen Katzen noch ganz gut einüben. Aber grundsätzlich ist es halt nicht ganz so einfach. Für uns Halter sowieso nicht und ich glaube auch beim Tierarzt nicht.  Wenn ich manchmal so sehe wie bei unseren Katzen ins Mäulchen geguckt wird, dann denke ich auch manchmal – herrje – da sind gleich die Finger ab.

Ja genau das ist echt eine Herausforderung. Also ich glaube ich habe inzwischen eine ganz gute Technik raus, aber die funktioniert definitiv nicht bei jedem Patienten. Aber ich habe auch rausgefunden, dass es manchmal gar nicht so schlecht ist, wenn die Katze das gar nicht toleriert und sie mich dann wenigstens anfaucht. Weil dann sehe ich wenigstens ein bisschen was von den Zähnen und von der Maulhöhle. 

Ah, was für ein hinterhältiger Trick.

Am schönsten ist es natürlich, wenn wir die Möglichkeit haben entspannt einmal die Zähne von der Außenseite zu begutachten. Das heißt wir nehmen den Kopf vorsichtig in die Hand und ziehen ganz vorsichtig die Lippe hoch und die Unterlippe runter. Da sehen wir schon sehr, sehr viel. Und dann ist es
tatsächlich noch gut, wenn wir es dann einmal schaffen in die Tiefe zu gucken. Also dass man eben die Innenseite der Zähne auch sehen kann. Aber wir schauen einfach – wir arbeiten mit dem was sie kriegen,  sag ich mal so. Das heißt, wir bemühen und so viel wie möglich zu sehen. Und wenn die Katzen das überhaupt nicht tolerieren, dann muss man da einfach mal drüber sprechen. Und dann sprechen wir auch mit den Besitzern und sagen so: Trauen sich das zu oder klappt das auch zu Hause, dass sie mal schauen. Unter Umständen es ist auch möglich, dass der Besitzer oder die Besitzerin zu Hause, in der entspannten Situation, ein Foto macht.

Ich wollte gerade sagen – das mache ich auch ganz gerne, wenn meine Katzen irgendwo liegen und ich merke ach die Putzen sich bestimmt gleich. Und da kann man mit ein bisschen Glück erstaunlich gute Fotos machen, wo man echt schon recht viel sehen kann. Da bin ich immer überrascht.

Das ist tatsächlich auch hilfreich?

Ja, auf jeden Fall. Also in so einer Situation wo man sonst keine Information hat, dann nehmen wir alle Informationen, die wir kriegen können. Und prinzipiell sollte man das schon auch zumindests bei dem Routinecheck alle 12 Monate, bei der jungen und erwachsenen Katze und bei den älteren Tieren auch gerne alle 6 Monate, mitberücksichtigen,dass man da immer wieder schaut ob da Veränderungen sind und einfach zeitnah reagieren kann, damit es gar nicht zu starken Schmerzen oder starken Entzündung kommt.

Altere Tiere – heißt was genau? Ab welchem Alter empfiehlst du das?

Das ist auch ein ganz spannendes Thema. Also ganz offiziell sind eigentlich alle jetzt einer Meinung, dass eine Katze die 10, 11 und älter ist, tatsächlich ein Senior ist.

Dolly, Pauli ihr müsst euch jetzt die Ohren zuhalten. Das ist jetzt nicht motivierend, was ihr jetzt hört.

Ja, es ist tatsächlich so, und da müssen meine sich jetzt auch die Ohren zuhalten, dass wir viele physiologische Alterungsprozesse schon früher haben. Das heißt ab dem Alter von 7 Jahren ist es prinzipiell so, dass der Körper langsam alt wird.
Das sieht man den Patienten in der Regel überhaupt nicht an und ist natürlich für den Besitzer dann sehr sehr schwierig, wenn ich mit diesem Thema ankomme. Aber es ist leider so und das bedeutet eben, dass wir das immer berücksichtigen, bei der Planung der Vorsorgeuntersuchungen an all diese Veränderung dann eben eben stattfinden. Dazu gehört natürlich auch, dass die Patienten ab dem Alter wesentlich mehr Probleme mit den Zähnen haben eben als vorher.

Welche Frage ich mir dabei immer Stelle: Wie lange reicht diese, sage ich jetzt mal, klassische Untersuchung – mit ins Mäulchen schauen aus – und wann ist der Moment gekommen, wo ich sage: Das reicht jetzt nicht mehr oder wo vielleicht der Tierarzt sagen muss das reicht jetzt nicht mehr wir müssen jetzt röntgen? Und was ist da für ein Aufwand mit verbundener. Ich gehe mal davon aus, dass keine Katze einfach dasitzen wird und still hält wenn sie geröntgt wird.

Genau. Also insbesondere nicht beim Zahnröntgen. bei anderen Röntgenuntersuchungen kann das schon mal sein, dass das funktioniert. Aber das beim Zahnröntgen natürlich nicht.
Also, ich fange mal so an. Die Untersuchungsmöglichkeiten, die wir bei den Zähnen haben, und da steht am Ende dann das Zahnröntgen, sind ja tatsächlich – das haben wir vorhin schon besprochen  -das Beobachten dann das anschauen und erzählen als beobachten zu Hause und bei uns anschauen der Zähne so wie das eben beschrieben haben und dann auch das hinführen also in dem Moment wo die Patienten das zulassen dass ich gut die Zähne anschauen kann kann ich ja auch das Zahnfleisch berühren und Verein in den Bereich Zahnfleischrand, den Übergang um Zahn.
Wenn ich da eine deutliche Abwehrbewegung habe, dann gucke ich noch mal ist es einfach weil die Katze ist gerade keine Lust hat oder ist es eben reproduzierbar. Und da kann ich schon mehr Informationen gewinnen also das gehört natürlich auch dazu. Dann kommt dazu, dass ich
ja sehe – sind da Veränderungen am Zahnfleisch – also Rötungen Verdickungen und sind da Auflagerung oder Veränderungen im Reich der Zahnkrone. Das ist ja der Teil des Zahn, den ich sehen kann. Also der Berg sozusagen. Und der Bereich der Wurzel, das ist der geheime Bereich, den ich eben nicht sehen kann und den ich auch nicht beurteilen kann, ohne dass ich röntge, wenn ich ganz ehrlich bin.
das ist tatsächlich so, dass spezialisierte Zahntierärzte auf internationaler Ebene inzwischen sagen: Wenn ich eine Katze habe, dann brauche ich eigentlich die Röntgentechnik immer dann, wenn ich den Zahn abschließend beurteilen will. Die Zahngesundheit vernünftig beurteilen will. Das heißt,
wenn ich Auflagerungen habe, also Zahnstein, Verfärbungen etc., Bereiche, die einfach ungewohnt aussehen, dann wäre nach dem Anfassen der nächste Schritt eine Zahnreinigung.
Auch mit Kontrolle des Zahnfleischs und der Tiefe der Tasche zwischen dem Zahnfleisch und dem Zahn. Und dann eben, wenn das schön sauber ist, dann eben auch das Röntgen. Und das ist letzten Endes alles gar nicht so aufwändig. Das was uns immer Bauchschmerzen bereitet, oder ich sag mal in erster Linie dem Besitzer Bauchschmerzen bereitet, ist die Tatsache, dass sowohl das Reinigen als auch das Röntgen tatsächlich nur in Sedation möglich ist.

Das liegt an der Technik der Zahnreinigung. Das Ultraschall-Reinigungsgerät macht für die Katze einen Höllenlärm, auch wenn es für uns nur so ein kleines Brummen ist. Ist es für die Katze sehr sehr unangenehm und es eben nicht möglich im Wachzustand und das Röntgen eben auch nicht denn wir müssen entweder einen kleinen Röntgenfilm so einen Mini kleines Röntgenbild sozusagen schon vorbereitet einmal hinter den Zahn schieben,  also ins Mäulchen. Unter Umständen über die Zunge unter die Zunge, links rechts. Oder einen kleinen Sensor der dann eben die Röntgenstrahlen digital empfängt. Oder bzw. empfängt und dann digital weiterverarbeitet, sodass wir es dann innerhalb von Sekunden auch am Monitor sehen können.
Der Vorgang der Reinigung, je nach Verschmutzung, braucht in der Regel irgendwas zwischen 10 und 20 Minuten. Bei der Katze geht das oft sehr zügig. Und der Vorgang des Röntgens, wenn man da eine gute Routine hat, dann braucht das in der Regel 5 bis 10 Minuten. Dann hat man alle Zähne mit Wurzelbereich im Mäulchen geröntgt. Das sind in der Regel 6 bis 7 Aufnahme. Und wie gesagt erfolgt also in der Regel inzwischen digital mit einem speziellen Zahnröntgengerät, das eben die Strahlen soweit bündelt, dass wir nur in ganz kleinen Bereich eben auch belichten. Dass wir also nicht immer den ganzen Kopf Röntgen, sondern eben nur möglich die Zähne darstellen. Und dadurch auch viel, viel besser beurteilen können, weil wir wirklich ganz scharfe Bilder machen die wir sehr stark vergrößern können und immer noch richtig scharf darstellen können.

Kann das jeder Tierarzt? Hat jeder Tierarzt so einen Dentalröntgengerät?

Das ist nicht der Fall. Also es haben immer mehr Kollegen dentales Röntgen und das ist schon so, dass wenn man die Zähne richtig beurteilen will, man eben diese hochauflösenden Aufnahmen braucht. Aber für einzelne Problematiken bzw ein abgebrochener Zahn oder Ähnliches,  das kann man unter Umständen auch mit einem konventionellen Röntgen darstellen. Aber das Dentalröntgen hat eben so viele Vorteile, dass es für eine gute Zahnbehandlung, wenn es Probleme gibt, auf jeden Fall angezeigt ist. Und viele Kollegen die eben Zahnbehandlungen durchführen haben inzwischen auch ein Dentalröntgengerät. Das wird immer mehr und das ist auch sehr gut.

Wann ist denn dann der Augenblick, wann ich entscheiden muss: Jetzt geht’s zum Dentalröntgen? Wir haben ja gerade besprochen oder du hast gerade erzählt, dass natürlich auch die Zahnschmerzen bei der Katze genauso geheimnisvoll sind, wie alle anderen Schmerzen auch. Das ist ja schwierig. Ist es überhaupt möglich mitzubekommen, dass sie Zahnschmerzen oder Zahnprobleme haben? Woran entscheide ich denn dann wann der Moment gekommen ist sie, ja, leicht zu betäuben und ein Dentalröntgen machen zu lassen? Gibt’s da irgendwas, wie man sich da rantasten kann? Weil das finde ich extrem schwierig, weil ich natürlich auch sofort denke: Oh Gott – ich muss jetzt die Dolly 
oder den Pauli in Narkose legen lassen. Das ist ja für uns alle der totale Horror,  das ist ja schon ganz ganz,  dramatisch . Auch wenn es sinnvoll und extrem wichtig ist. Weil kaputte Zähne können ja auch extrem viel kaputt machen im Körper, wenn man sie denn nicht behandelt.

Richtig genau also das ist absolut richtig. Ich würde mal so anfangen wenn ich definitiv Veränderungen an den Zähnen habe bei der Katze man Katzen Patienten ganz speziell dann würde ich
immer wenn es möglich ist technisch und auch finanziell ist natürlich auch immer ein zusätzlicher Kasten Kostenfaktor dann würde ich immer dazu raten.
Auch röntgen zu lassen wenn ich Veränderung an den Zehen habe komme ich an einer Situation auch nicht vorbei an der Stelle weil ich kann ja nicht weiter untersuchen ich komme nicht an den Zahn ran ich kann ihn nicht reinigen nicht dann ist man eigentlich schon an dem Punkt wo man sagt okay dann machen wir jetzt ein lustiger Voruntersuchung wir schauen Blutdruck an wir schauen das Blut an, wir schauen den Patienten natürlich auch an und schätzen das Risiko ein dass mit einer Situation verbunden ist und dann planen wir eine auf den einzelnen Patienten zugeschnittene Sedation. Wenn man an dem Punkt ist ist das Risiko gering, dass da etwas passiert. Wenn ich den Patienten gut kenne meine Eckdaten kenne dann ist das etwas was damals geplante Aktion gar kein großes Problem darstellt für den Tierarzt für die Katze auch in der Regel nicht den Besitzer natürlich mit sehr sehr viel Sorgen und Ängsten verbunden ist gar keine Frage.

Wenn ich keine Veränderungen sehen kann an den Zähnen aber ich habe mysteriöse Verhaltensveränderungen. Ich habe Schmerz, Schmerzen oder Hinweise auf Schmerzen Wie eben veränderer Gesichtsausdruck, Rückzug, schlechter Appetit, aber ich sehe nichts am Zahn, dann würde ich trotzdem das ganz oben auf meine Liste schreiben und wenn ich.

Besonders auffällige Symptome habe wie z.b. wirklich am ein starkes begrenzen oder sogar selbst verletzen irgendwo im Bereich des Kopfes das ist so ein ganz besonderes Syndrom bei der Katze. Dann würde ich auf jeden Fall das Röntgen anraten. Das ist etwas, dass wir dann immer als Ausschlussdiagnose sozusagen oder als Ausschluss Schritt machen wollen damit wir sagen können im günstigsten Fall okay die Zähne sind es nicht. Und dann können wir weiter sehen.
Und diese Sonderform der Schmerzsymptomatik am Köpfchen bei der Katze – da gibt’s natürlich auch ein schlaues Wort für – das kommt aus dem Englischen. Das ist das „Oral facial pain syndrome“  das heißt Schmerzen,  ein Schmerzbild im Bereich des Mäulchens und des Gesichts. Und das beschreibt tatsächlich Nervenschmerzen und die können ganz, ganz unterschiedliche Gründe haben.
Und in der Regel sind das Patienten die sich selbst verletzen und da muss man natürlich in so einer Situation wenn man schon an der am Köpfchen eine Symptomatik hat natürlich die Zähne mit anschauen und da muss man die Zähne auch röntgen, da kommt man gar nicht drumrum. Also das ist z.b. so ein ganz eindeutiger Hinweis, ja, dass man diesen Weg jetzt geht.

So, das war der erste Teil des Interviews mit der Tierärztin Yvonne Lambach zum Thema Zahnschmerzen und Zahnbehandlung bei Katzen. In der nächsten Woche geht es mit dem zweiten Teil zu diesem Thema weiter. Bis dahin wünsche ich euch eine schöne Zeit und hoffe ihr seid nächstes Mal auch wieder dabei bis dahin – tschüss.

Weitere Folgen dieses Podcasts:

65 - Unsichtbar, schmerzhaft, FORL: Weshalb das Dentalröntgen so wichtig ist - Interview mit Tierärztin Yvonne Lambach 2/2 (Dauer: 0:13:21)
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100 - Neuigkeiten zur "katzenfreundlichen Tierarztpraxis - Interview mit Tierärztin Yvonne Lambach (Jubiläumsfolge) (Dauer: 0:29:11)
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139 - Katzen mit Schmerzen verstehen - mein "Mimimi" für mehr Verständnis (Dauer: 0:17:36)
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194 - Zahnsanierung mit 16? Na klar! (Dauer: 0:20:41)
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199 - Schmerzerkennung bei Katzen mit künstlicher Intelligenz (Dauer: 0:28:20)
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