Der Sommer steht vor der Tür und mit ihm eine wunderschöne Zeit, die sich kaum schöner verbringen lässt als auf einem üppig bepflanzten Balkon oder im grünen Dickicht des eigenen Gartens.

Ganz gleich ob man über einen Balkon oder einen Garten verfügt – mit ein paar Handgriffen werden beide Openair-Areale zu einer wahren Katzenoase. Bevor es jedoch mit Spielen, Toben und Chillen losgehen kann, gilt es nicht nur alles schön herzurichten. Die Sicherheit sollte ebenfalls berücksichtigt werden, denn nur so können die Stunden im Freien zum entspannten Genuss für Mensch und Katze werden.

Auch wenn Katzen talentierte Kletterkünstler sind, so kann es dennoch leicht passieren, dass sie vom Balkon stürzen, sich dabei verletzen oder einfach weglaufen. Aus diesem Grund sollte jeder Katzenbalkon entsprechend abgesichert werden. Das Internet bietet eine Fülle von praktikablen Lösungsideen und Materialien um Netze anzubringen. Sei es am Balkongeländer, am Boden oder an der Wand. Es gibt auch sehr gute Lösungen ohne dass man bohren muss, so dass auch Balkone von Mietwohnungen problemlos gesichert werden können. Ist der Balkon erst einmal abgenetzt, ist das Schlimmste geschafft.

Entspannung auf dem Katzenbalkon

Wer zum ersten Mal nach erfolgter Abnetzung die Balkontüre öffnet merkt ganz schnell, dass nun etwas anders ist. Denn man muss nun nicht mehr darauf aufpassen, ob die Katze nach draußen schlüpft oder akrobatisch auf dem Balkongeländer balanciert. Nach den ersten gemeinsamen Balkonausflügen mit der Katze sollten nach ein paar Tagen auch die letzten Sicherheitslecks eliminiert worden sein. Denn diese gibt es immer und sie werden von den Katzen in kürzester Zeit ausfindig gemacht. Meist sind es Schlupflöcher auf Augenhöhe der Katzen, die uns Menschen erst einmal nicht auffallen.

Wenn Fenster und Balkone zum Lüften geöffnet sind, empfiehlt es sich zudem einen Türstopper zu verwenden, denn viel zu schnell kann die Balkontüre zuschlagen und eine Katze darin einklemmen. Es gibt zahlreiche, dekorative Möglichkeiten im Handel. Man kann aber auch ganz einfach selbst kreativ werden und sich beispielsweise eine Türstopperkatze nähen, die mit Sand gefüllt gute Dienste leistet. Aber nicht nur Balkone können abgenetzt werden. Auch der Garten kann zur Sicherheitszone erklärt werden. Je nach Größe und Schnitt des Gartens, kann er in Teilbereichen oder vollständig eingezäunt werden.

Sicherheit rund um den Blumentopf

Nun gilt es schöne Töpfe und Blumenkästen anzuschaffen und das neue Freiluftzimmer üppig mit unbedenklichen Pflanzen auszustatten. Bei den Blumenuntersetzern ist es ratsam darauf zu achten, dass sie nicht zu groß sind. Denn zu große Untersetzer bieten den Platz um im Wasser zu pfoteln, was je nach Gießwasser (ob gedüngt oder anderweitig verunreinigt) doch besser vermieden werden sollte. Zur Not kann man in die zu großen Untersetzer auch Kieselsteine legen, um das Pfoteln zu verhindern. Manch eine Katze steckt auch den Kopf in die Gießkanne um daraus zu trinken. Hier gilt es ebenfalls ein Auge darauf zu haben. Diejenigen, die keinen grünen Daumen haben, können sich mutig an die pflegeleichten Pflanzen wagen und erst einmal in kleinen Schritten anfangen. Mit Hornveilchen im Frühjahr und Geranien im Sommer kann man kaum etwas falsch machen.

Giftpflanzen spielen in erster Linie für reine Wohnungskatzen eine Rolle. Denn durch Langeweile werden sie leicht in Versuchung geführt auch an ungeeigneten Pflanzen zu knabbern. Und davon gibt es unzählig viele. Ein unnötiges Risiko, welches jedoch auch einer Freigängerkatze zum Verhängnis werden kann. Denn bei stark giftigen Pflanzen, wie zum Beispiel Lilien (Lilium sp.) kann schon der Blütenstaub, welcher beim Vorbeistreifen im Fell hängen bleibt und anschließend beim Putzen abgeschleckt wird, zu Vergiftungen führen. Freilich kann man draußen nicht alle Giftpflanzen von Katzen fernhalten. Schließlich genügt der Gang in Nachbars Garten um dort unter Umständen auf giftige Pflanzen zu treffen. Aber im eigenen Garten oder gar auf dem Balkon ist es sinnvoll unnötige Vergiftungsrisiken zu vermeiden und auf giftige Pflanzen zu verzichten.

Katzenklimaanlage und andere Schattenspender

In den Sommermonaten wird es manchmal auch in unseren Breitengraden sehr heiß. Auch wenn Katzen die Wärme lieben und nur allzu gerne in der Sonne schlafen, sollte ihnen ein Schattenplatz zur Verfügung stehen. Denn auch Katzen können es mit dem Sonnenbad übertreiben und einen Hitzschlag bekommen. Große Pflanzkübel aus Ton, zwischen welchen es bei vorheriger Wässerung zudem schön kühl ist, eignen sich wunderbar. Diese „Katzenklimaanlage“ funktioniert ganz einfach durch die Verdunstung des Wassers, ähnlich einem Weinkühler. Aber auch nass aufgehängte Tücher bringen Schatten und eine angenehme Erfrischung für Mensch und Katze.

Unterhaltungsprogramm auf dem Katzenbalkon

Wenn der Balkon gründlich abgesichert ist, spricht nichts mehr dagegen die Katzen auch während der Dämmerung oder nachts auf den Balkon zu lassen. Viele von ihnen lieben es in die Nacht zu lauschen.

Für heiße Sommertage eignet sich eine große Schüssel mit Wasser als maritimer Spielplatz, aus welchem wassertaugliche Spielzeuge von den Katzen geangelt werden können. Auch lassen sich kleine Behältnisse, wie zum Beispiel gereinigte Teelichthüllen, mit Leckerchen beladen, welche die Miezen dann herausangeln müssen. Ein paar große Kiesel am Grund machen das Wasser zusätzlich interessant. Kleine Spielzeuge in Eiswürfeln eingefroren können draußen lustig über den Balkon- oder Terrassenboden schlittern und gejagt werden, ohne dabei Schaden anzurichten. Der Phantasie sind kaum Grenzen gesetzt. Allerdings sollte wie immer auf die Sicherheit geachtet werden. Spielzeuge, die eventuell Schadstoffe in das Wasser abgeben, sollten vermieden werden oder zumindest sollten diese nicht unnötig lange im Wasser bleiben und nach dem Spiel entfernt werden. Geprüfte Babyspielzeuge für die Badewanne sind hier eine gute und meist sichere Alternative. Wer kein Spielbecken aufstellen möchte, sollte in jedem Fall einen Wassernapf für den Balkon einplanen, um die Katzen zum Trinken zu animieren.

Stille Örtchen auf Balkonien oder im Garten

In den meisten Fällen gehen die Katzen bei Bedarf in die Wohnung und suchen dort ihre Katzentoilette auf, um ihr Geschäft zu verrichten. Manche Katzen fühlen sich jedoch von freiliegender Erde animiert diese als Toilette zu nutzen. Häufig sind es Katzen, die in ihrer Vergangenheit schon Erfahrungen mit Erdreich als Katzentoilette gemacht haben. Wenn also Blumentöpfe oder Beete zur Katzentoilette umfunktioniert werden, hilft es diese dicht zu bepflanzen oder die Erde mit großen Steinen abzudecken. Auch ein zusätzliches Katzenklo kann eine Lösung sein. Und nun steht kleinen Abenteuern, entspannten Stunden und duftenden Pflanzenerlebnissen nichts mehr im Weg. Ob mit Kaffee, einem guten Buch oder dösend auf der Sonnenliege – auf jeden Fall aber mit Katze.

Einen schnurrigen Sommer wünscht Ihre und Eure Sabine Ruthenfranz mit Dolly & Pauli =^.^=

Erschienen in Vet-Concret, Ausgabe 3, Sommer 2017