Ich kann noch gar nicht fassen was ich gerade erfahren habe. Vor einem guten Jahr habe ich Ex-Tierheimkatze Maggie bei einem Nachbesuch kennen gelernt. Die Halter hatten sie für die demenzkranke Großmutter angeschafft, deren Herzenswunsch eine eigene Katze gewesen ist. Leider verschlechterte sich der Zustand der Großmutter rapide, so dass die Kinder mit der Pflege der Großmutter und der Katze überfodert waren. Maggie lebte unter der Couch, als ich sie besuchen kam und es stellt sich schnell heraus, dass es für sie besser wäre woanders unter zu kommen. Also nahm ich die total verängstige Maggie schweren Herzens wieder mit zurück ins Tierheim. Dort galt sie, unverständlich für mich, lange als aggressiv – wurde dann aber schließlich doch noch vermittelt. Die neuen Halter waren Dauercamper und kamen von außerhalb, was mich aber nicht daran hinderte Maggie auch dort für eine „Nachkontrolle“ zu besuchen.

Maggie ging es gut dort. Die neuen Halter, ein älteres Ehepaar, lebten zwar in sehr einfachen Verhältnissen aber ihre Tierliebe und die große Zuneigung für Maggie merkte man sofort. Ich fuhr erleichtert nach Hause, ohne zu ahnen, dass ich noch öfter auf dem Campingplatz zu Gast sein würde. Denn nur kurze Zeit später rief mich der neue Halter an. Nicht wegen Maggie, sondern wegen wild lebenden Katzen die sich rasant auf dem Campingplatz vermehrten. Ein Bauer habe schon ein paar Babies mit der Mistgabel getötet, so der neue Halter, und er wisse nun keinen Rat mehr. Zahlreiche Besuche bei verschiedenen Behörden (Ordnungsamt, Veterinäramt) und Telefonate folgten. Ein Kampf gegen Windmühlen – aber das ist ein anderes Thema. Dann schien sich die Lage auf dem Campingplatz wie von Geisterhand zu entschärfen und ich war noch einmal dort um die Babies einer jungen, wilden Katzenmutter zu „verarzten“, um die sich das ältere Ehepaar zu kümmern versuchte.

Gerade rief mich die Halterin von Maggie an. Ihr Mann sei plötzlich verstorben und ein paar Wochen danach sei auch Maggie eingeschlafen. Ich hoffe dass Maggie noch eine gute Zeit dort hatte und habe versucht der Halterin Mut zuzusprechen. Aber was sagt man einem Menschen, der alles was ihm am Herzen lag verloren hat.